Manchmal wartet selbst ein komplexer Konflikt nur auf die eine richtige Frage!
Ihr Motto lautet: Let’s walk the talk! Worten Taten folgen lassen! Ihre Erfahrung fällt als Führungskraft in den Bereichen Kommunikation und Unternehmensführung in einem Zeitraum von mehr als 25 Jahren entsprechend umfangreich aus. Und ihre Expertise als Interim Executive, Mediatorin, Executive Coach, Mentorin und Aufsichtsratsmitglied bietet sie heute unter dem eigenen Dach „regain partners“ an.
Bevor sich Regina Karoline Schüller 2020 mit ihrer Agentur selbständig machte, war sie Kommunikationsmanagerin und Pressesprecherin bei der Europäischen Aufsichtsbehörde für Versicherungen und betriebliche Altersvorsorge (EIOPA) in Frankfurt am Main. Seit März 2023 ist sie im Einsatz als Director Frankfurt Office beim Internationalen Sustainability Standard Board.
Dass Stillstand für sie nicht geht, vor allem geistiger, sieht man an den zahlreichen Ausbildungen, die die Powerfrau allein in den letzten Jahren absolviert hat, darunter zum „Executive MBA“ an der Frankfurt School of Finance & Management und zur „Qualifizierten Aufsichtsrätin“ bei der Management Alliance GmbH. Der nächste Kurs steht bereits in ihrem Kalender, die „Rezertifizierung Qualifizierte Aufsichtsrätin“.
Was war Ihr Antrieb sich als qualifizierte Aufsichtsrätin zertifizieren zu lassen?
Offen gestanden habe ich schon seit vielen Jahren den Wunsch, mich als Aufsichtsrätin einzubringen. Ich konnte in meiner beruflichen Laufbahn die verantwortungsvolle Arbeit von Aufsichtsgremien intensiv mitverfolgen. Anstatt mir zu sagen: ‚In deren Haut möchte ich jetzt nicht stecken‘ habe ich immer überlegt ‚Wie würde ich jetzt entscheiden, wenn ich in deren Verantwortung wäre?‘.
Da ich ein Fan davon bin, Handwerk zu lernen, ergaben sich die nächsten Schritte automatisch: Erst die Zertifizierung und dann die Arbeit im Aufsichtsrat. Nachdem ich mir die von der Deutschen Börse empfohlenen Anbieter angeschaut habe, fiel meine Wahl auf die Management Alliance GmbH.
Was sind aus Ihrer Sicht derzeit die größten Herausforderungen in der Aufsichtsrats-Arbeit?
Eine grundlegende Herausforderung gibt es immer: die, einen konstruktiven Dialog zwischen Management und Aufsicht zu gestalten und aufrecht zu erhalten. An der richtigen Stelle und zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Fragen zu stellen, das ist meine große Stärke, mit der ich auch als Aufsichtsrätin wertvolle Impulse für das Unternehmen liefern kann.
Als Aufsichtsrätin würde ich zudem Compliance und Governance in den Fokus stellen. Schließlich weiß ich aus meiner Arbeit als Kommunikationsmanagerin, dass Compliance und Reputation eng miteinander verknüpft sind. Durch die Kommunikationskanäle in Echtzeit, wie Twitter, LinkedIn, Instagram, etc. kann ein Unternehmen noch deutlich schneller als noch vor wenigen Jahren seine Reputation verlieren, während es lange dauert, sie wiederzuerlangen.
Aktuell werden Aufsichtsrät*innen zudem mit dem Anspruch konfrontiert, ihre Expertise und Verantwortung zu nutzen, um komplexe Digitalisierungs- und Nachhaltigkeitsprozesse mit auf den Weg zu bringen.
Was sind für Sie die wichtigsten Erfolgsfaktoren in der Aufsichtsrats-Arbeit?
Zugegeben, das klingt wie eine Selbstverständlichkeit: Die Basis für eine solide und somit erfolgreiche Aufsichtsratsarbeit ist für mich Effizienz, Kompetenz und Solidität. Wir Aufsichtsrät*innen haben eine tragende Rolle inne, wenn es darum geht, im Interesse des Unternehmens konstruktiv zu handeln und die richtigen Fragen zu stellen, selbst wenn diese unbequem sind. Wichtig nicht zu vergessen: Der Erfolg des Unternehmens ist auch der Erfolg des Aufsichtsrates!
Wie lautet Ihr persönlicher Tipp für erfolgreiches Netzwerken in der Aufsichtsrats Community?
Ich möchte zunächst meine Erfahrungen mit den Netzwerken schildern, die für Aufsichtsrät*innen aktuell relevant sind. Der Informationsaustausch funktioniert bereits sehr gut. Zuweilen vermisse ich offene Worte und ein Stück weit mehr Hilfestellung, zum Beispiel auf dem nicht einfachen Weg zum ersten Mandat. Daher wäre zum Beispiel das Angebot von etablierten Aufsichtsräten, Neueinsteiger vorzuschlagen, begrüßenswert.
Mein Tipp hat unmittelbar mit diesen Erfahrungen zu tun: Investieren Sie unbeirrt in Netzwerke, um Ihre Ziele zu erreichen! Scheuen Sie sich nicht, auf andere zuzugehen!
Was wünschen Sie sich für Ihr Aufsichtsrats-Jahr 2023?
Ich wünsche mir mein erstes Aufsichtsrats- bzw. Beiratsmandat, um mit meiner umfassenden Erfahrung zum Erfolg des Unternehmens beitragen zu können. Und seit April 2023 bin ich Beiratsvorsitzende der rosh invest GmbH. Dieses Mandat ist für mich eine exzellente Chance mit der Aufsichtsarbeit zu beginnen, darin zu wachsen und weitere Mandate zu gewinnen. Mein „Unique Selling Point – USP“ ist, dass ich die Regulierer, Aufseher und die Beaufsichtigten kenne, auf allen Seiten gearbeitet und somit Kenntnisse und Erfahrungen gesammelt habe.
Für die Aufsichtsratsarbeit wünsche ich allen Beteiligten Kompetenz, Weitblick und Teamgeist. Mir geht es nicht um mich als Person, sondern um das große Ganze, um den Erfolg des Unternehmens und die Auswirkungen auf die Gesellschaft.